Biotope der Barmherzigkeit

Zum Abschloss des Jahres der Barmherzigkeit drängen sich die Fragen auf:

-         Wie habe ich diese Zeit erlebt und
-         Wie soll ich weiter leben?

Wer mit der Barmherzigkeit Gottes in Berührung kam, hat sich von ihr angesteckt. Er weiß: Die Schulden des Geliebt-Werdens, kann ich am besten mit meiner Barmherzigkeit zurückzahlen.

Darum sollen wir Biotope der Barmherzigkeit bilden.

Der Begriff „Biotop“ stammt von griechischen „bios“ – Leben und „topos“ – Ort. Das Biotop bezeichnet einen Lebensraum, bzw. eine bestimmte Lebensgemeinschaft auf einem Gebiet, die sich mit Lebendigkeit, Fruchtbarkeit, Gemeinschaft und Schönheit auszeichnet. So werden als Biotope Teiche, Mischwälder, Flüsse, Felsenkomplexe usw. bezeichnet. Ein Gegenteil zum Biotop bildet z.B. eine „Betonwüste“, die keine Lebendigkeit in sich beinhaltet.

Wenn wir von Biotopen der Barmherzigkeit sprechen, dann meinen wir eine lebendige Gemeinschaft von Menschen an einem bestimmten Ort, die sich durch praktizierende Barmherzigkeit auszeichnet. Sie leben schlicht die Barmherzigkeit, die „zwei Hände“ hat: Nehmen und Geben. Sie lassen sich mit der göttlichen und menschlichen Barmherzigkeit beschenken und sind dann großherzig Gott, den Mitmenschen und ihrer Umwelt gegenüber.

Biotope der Barmherzigkeit machen die Welt menschlicher, schöner und froher…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 18.11.16

P.S. „Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind“ (Albert Schweitzer).