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08.01.2016

Die Barmherzigkeit Gottes an mir wirken lassen

Eine Familie erzählte mir, dass sie zu Weihnachten immer zwei oder drei Geschenke als Reserve vorbereitet. Warum? "Wir haben" –erzählen sie – "aus der Erfahrung der letzten Jahre gelernt. Du wirst von Bekannten oder Verwandten überraschend beschenkt. Damit hast du nicht gerechnet, stehst plötzlich mit leeren Händen da und kannst dich nicht revanchieren. Darum bereiten wir nun ein Reserve-Geschenk vor, für alle Fälle."

Ja, es kommt uns nicht einfach, uns beschenken zu lassen. Denn "seliger ist geben als nehmen" (Apg 20,25). Darum ist es oft tatsächlich schwieriger etwas anzunehmen als zu schenken.

Diese Einstellung übertragen wir oft auf unsere Beziehung zu Gott. Für Gottes Erlösung, für sein Heil wollen wir am liebsten bezahlen, um ein "reines Gewissen zu haben." Am liebsten würden wir uns alles selber erarbeiten und Gott sagen: "Schau mal her, dies habe ich selber geleistet, ich bin gerecht und nun warte ich auf deine Belohnung." Ja. Die Selbsterlösung ist eine große Versuchung. Aber die Bibel offenbart uns eine andere Vorgehensweise Gottes. Gott macht selber den ersten Schritt. Er erschafft aus seiner Initiative heraus Menschen, er beruft, rechtfertigt und erlöst. Alles gratis, aus der Gnade heraus. "Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat" (1 Joh 4,10) – erläutert der Apostel. "In der Barmherzigkeit haben wir den Nachweis, wie Gott uns liebt" – schreibt Papst Franziskus (Mv 14).

Zum Wesen unserer Spiritualität gehört die Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes, seiner Güte und deren Annahme. "Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen" (1 Joh 4,16).

Ich muss die "Barmherzigkeit Gottes an mir wirken lassen" (Mv 19). Erst aus dieser Erfahrung heraus, auf dieser Grundlage erwachsen meine leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit, meiner Güte…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 08.01.2016

PS: Ein Mann geht zu seinem Chef und sagt: "Chef, ich habe nachgedacht: Ich möchte gerne nach meiner Leistung bezahlt werden." Darauf sagte der Chef: "Ja, ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht, aber ich kann sie ja nicht verhungern lassen." (Aus dem Internet).

Die nächsten Termine

Donnerstag, 18. April
BDKJ 72-Stunden-Aktion
Veranstalter: BDKJ Roth-Schwabach
Samstag, 20. April
09.30 Uhr
Sonntag, 21. April
19.00 Uhr
Dekanatsabendgottesdienst
Ort: St. Elisabeth, Eckersmühlen, Am Föhrenbaum 6
Veranstalter: Dekanat Roth-Schwabach
Freitag, 03. Mai
Jugendleiterwochenende zum Thema "Jugendleitung in der Natur"
Ort: Jugendhaus Schneemühle
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr