Zum Inhalt springen
18.12.2015

Du hast kein Recht zu sagen: Keiner liebt mich!

Meine erste Kaplanstelle, Anfang der 80er Jahre, war eine Pfarrgemeinde in der Großstadt Radom. Dort betreute ich seelsorglich die Jugendlichen aus der sogenannten "Hippie-Bewegung." Mein Zimmer war ihr "Pfarrheim". Hier lasen wir in der Bibel, diskutierten über Gott und die Welt und führten viele tiefe Einzelgespräche. Mit der Zeit haben wir uns gegenseitig gemocht. Vielleicht litt ich aus diesem Grund noch mehr unter ihrem Leid: unglückliche Familien, Unzufriedenheit in der Schule, Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Sinnlosigkeit, Drogenkonsum und sogar Freitod… Lange plagte mich die Frage, warum diese wertvollen, intelligenten und liebeswürdigen jungen Menschen so früh auf die schiefe Bahn des Lebens geraten sind? Die Antwort auf meine dringende Frage habe ich endlich gefunden, als ich in einer "Gruppenstunde" einen Jungen sah, der an seiner Brust eine Plakette mit der Inschrift trug: "Keiner liebt mich!"

Das Fest der Geburt Jesu Christi, ist ein Gegenbeweis für das Empfinden dieses jungen Menschen. Weihnachten ist das stärkste Argument, dass Gott mich liebt.

Bereits im Alten Testament rief Mose bei der Übergabe der 10 Gebote: "Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue" (Ex 34,6). Zacharias, erfüllt vom Hl. Geist, prophezeite: "Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes…(Lk 1,78-79). Und der Apostel Johannes stellt fest: "Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat" (Joh 3,16).

Weihnachten. Gottes Sohn kommt zu uns Menschen. Jesus Christus ist das menschgewordene Interesse Gottes am Menschen. "Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben" (1 Joh 4,9). Gott hat sich in uns verliebt. Er ist – wie die Jugendlichen sagen – "narrisch", verrückt auf uns. Die Liebe tut solche Dinge. "Gott ist die Liebe" (1 Joh 4,8). Und die größte Sehnsucht eines Liebenden ist es, das Leben mit dem/der Geliebten zu teilen, ihn/sie zu beglücken. Dies will Gott für mich. Darum hat kein Mensch nach Weihnachten das Recht zu sagen: Niemand liebt mich!

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 18.12.15
Zum Jahr der Barmherzigkeit (3)

Die nächsten Termine

Freitag, 03. Mai
Jugendleiterwochenende zum Thema "Jugendleitung in der Natur"
Ort: Jugendhaus Schneemühle
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
18.00 Uhr
WmJ - We meet Jesus
Ort: Pfarrsaal St. Peter und Paul (Werkvolkstr. 16, 91126 Schwabach)
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Dienstag, 07. Mai
21.00 Uhr
Talk'n'Pray
Ort: Online
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 11. Mai
19.30 Uhr
JesusZeit
Ort: Roth, kath. Pfarrkirche, Hilpolsteiner Str. 16
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach