Du hast (wieder) Recht, o Herr!

Wenn ich mich in der modernen Welt von heute umschaue und bewusst erlebe, was da geschieht, dann frage ich Dich, o Gott, warum lässt Du so viel Böses zu?
Warum bestrafst Du nicht den Reichen, der gnadenlos die Armen ausbeutet?
Warum nimmst Du nicht dem Journalisten, der ständig fake news verbreitet, den Verstand?
Den Politiker, der in die eigene Tasche wirtschaftet, sollst Du ins Gefängnis bringen.
Den Atheisten, der deine Existenz leugnet, könntest Du krank machen, damit er die eigene Grenze erfährt und zur Vernunft kommt.
Die Menschen der Kultur, die Un-Moral verbreiten, sollst du arm machen.
Die Geistlichen, die ihren Glauben verloren haben und Missetaten begehen, verbanne aus der Kirche, an den Rand der Gesellschaft…
Jesus Christus hat diese und viele andere meine Vorwürfe gehört und antwortete mir:

„Mein lieber Freund!
Ich bin in die Welt gekommen, nicht um die Sünder zu vernichten, sondern um sie zu erlösen!
Wenn Du das Böse durch das Böse vernichten willst, dann entsteht noch mehr Übel. Wenn Gewalt durch Gewalt bekämpft wird, dann wird noch mehr Leid erzeugt.
Die Dunkelheit kann nicht durch Dunkelheit vertrieben werden. Dies kann nur durch das Licht geschehen.
Lüge wird nur durch Wahrheit erfolgreich zerstört, Hass durch Liebe. Nur durch die Worte der Liebe und gute Taten wird der Feind ent-feindet. Das ist mein Evangelium: Zerstöre das Böse durch das Gute! Darum ließ ich mich schließlich kreuzigen.
Ich lasse das Leid nicht zu, sondern nehme es hin…“

Ja, Herr, Du hast Recht, wie immer.

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 15.11.19