Missionarin der Barmherzigkeit

Es geht hier um die wohl populärste Heilige der Neuzeit: Mutter Teresa von Kalkutta. Es gibt keine/n Heilige/n, die/der sich in ihrem/seinem Leben und in der Tätigkeit nicht nach der Barmherzigkeit gerichtet hätte. Unter allen „barmherzigen Heiligen“ spielt jedoch die Mutter Teresa die erste Geige.

Durch die Missionare, die in ihrer Heimat über Indien predigten, entdeckte sie ihre Berufung. Sie trat ins Kloster ein, ging nach Indien und gründete dort den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe, die inzwischen auf allen Kontinenten tätig sind.

Mutter Teresa war von Jesus Christus, der selber arm geworden ist und ein Herz für Arme hatte, fasziniert. Und die Liebe zu Gott drängte sie, für die notleidenden und ausgestoßenen Menschen zu arbeiten und zu leben. „Christus können wir nicht sehen… Aber unseren Nächsten sehen wir, und für ihn können wir tun, was wir so gerne für Christus täten, wenn er sichtbar wäre“ – sagte sie.

Durch ihr barmherziges Herz entdeckten Menschen wieder ihre Würde. „Ich habe gelebt wie ein Tier, aber jetzt sterbe ich wie ein Engel“ – bekannte ein Obdachloser, der bereits von Ratten angefressen war.

Mutter Teresa hat uns ihr Vermächtnis der Barmherzigkeit hinterlassen: „Denn Kalkutta findest du in der ganzen Welt. Du brauchst nur die Augen zu öffnen, um es zu sehen. Überall gibt es Menschen, die nicht geliebt werden; die nicht gewollt werden; denen niemand hilft; die ausgestoßen oder vergessen sind.“

Ja! Kalkutta ist überall, auch um uns herum…

 Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 11.11.16