Den Priesterjubilaren gewidmet

Vorher und Jetzt

Vorher habe ich die Freude des Lebens in den weltlichen Dingen gesucht. Jetzt suche ich sie vielmehr in der Seele und in der Nähe Gottes.

Vorher habe ich auf mein Aussehen geachtet und mich um die Gesundheit des Körpers gesorgt. Jetzt achte ich mehr auf mein inneres Wohlbefinden und die seelische Gesundheit.

Vorher fragte ich, was mich krank macht. Jetzt stelle ich mir die Frage, was mich gesund macht.

Vorher habe ich viel und laut gelacht. Jetzt lächle ich (diskret).

Vorher war mir das Reden sehr wichtig. Jetzt versuche ich, mehr zu beobachten und zuzuhören.

Vorher versuchte ich die Menschen zu Gott hin zu bekehren. Jetzt ist es mir wichtig, Gott mit Worten und Taten zu bezeugen.

Vorher habe ich die Predigten für die Gläubigen gehalten. Nun predige ich für mich, um mich zu bekehren.

Vorher habe ich die Bibel als Lesebuch behandelt. Jetzt ist sie mir mehr ein Lebensbuch.

Vorher habe ich im Gebet viel geredet. Jetzt schweige ich mehr als ich rede.

Vorher habe ich Gott mit meinen Bitten überschüttet. Jetzt lobe ich ihn und danke ihm.

Vorher habe ich mich darum gesorgt, was ich den großen Sündern im Beichtstuhl sagen soll. Jetzt ist meine große Sorge, was ich den heiligmäßigen Menschen sage.

Vorher dachte ich, die Kirche soll sich von außen reformieren, ihre Strukturen ändern. Jetzt bin ich fest überzeugt, dass die Erneuerung von innen, durch die Heiligkeit, kommen muss.

Vorher wollte ich viele Menschen in die Kirche bringen. Jetzt will ich die Kirche Jesu Christi zu den Menschen tragen.

Vorher….. Jetzt…. Und später?

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach,  24.06.22