Der Heilige Geist und E-Bike

Seit einigen Monaten fahre ich mit dem sog. E-Bike, d.h. mit einem Fahrrad, das elektronischen Zusatzantrieb hat. Damit mache ich wunderschöne Erfahrungen. Die Fahrqualität ist viel besser geworden. Ich kann leichter fahren und längere Strecken zurücklegen.

Wenn ich bergauf oder gegen den Wind fahre, dann schalte ich den Akkuantrieb ein. Wenn das Hindernis groß ist, erhöhe ich die Antriebsstufe.

Interessant ist dabei, dass das E-Bike mich beim Fahren dann unterstützt, wenn ich selbst in die Pedale trete. Das bedeutet: Es unterstützt mich, ersetzt mich jedoch nicht. Es hat also nur eine Unterstützungsfunktion, die ich in Anspruch nehme wenn ich schwach und kraftlos bin. Wenn ich hingegen fit bin, bergab oder mit Rückenwind fahre, dann schalte ich den Akku ab. Der Akku hilft mir ca. 40 Kilometer zu fahren. Dann muss er ans Stromnetz angeschlossen und geladen werden.

Mein E-Bike ist ein Symbol für das Wirken des Hl. Geistes. Denn er ersetzt mich nicht im Alltag, sondern unterstützt mich in meinem Mensch- und Christsein, besonders dann, wenn ich schwach und kraftlos bin, wenn ich viele Hindernisse überwinden muss und mir Gegenwind ins Gesicht bläst.

Seine Hilfe funktioniert nur dann, wenn ich ihn in mein Leben „einschalte“, ihn in Anspruch nehme. Denn „er weht, wo er will“ (Joh 3, 8). Und der Wind hilft nur dem, der seine Segel richtig eingestellt hat.

Das Öffnen und Mitarbeiten mit dem Hl. Geist gibt meinem Leben eine neue positive Energie und neue schöne Qualität.

 Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 02.06.17

 P.S.: „Über Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten“ (Die Wikinger).