Gottes Barmherzigkeit ist gratis

Der Bruder des verlorenen Sohnes „wurde zornig“ über die Barmherzigkeit seines Vaters und machte ihm Vorwürfe (Lk 15, 25-32).

Der Zorn machte ihn blind, so dass er unfähig wurde, das Gute zu sehen.

Es gibt noch andere Gründe die Barmherzigkeit Gottes abzulehnen: z.B. die innere Härte sich selbst gegenüber: Ich will mir selber nicht verzeihen.

Dazu kommt der falsche Stolz: Ich werde mich nicht erniedrigen, auf die Knie fallen, um das Erbarmen Gottes zu erbitten. Der Hochmut hindert mich meine Fehler und Schwächen zu erkennen und sie zu akzeptieren.

Auch eine falsche Frömmigkeit ist ein Hindernis, sich auf Gottes Güte und Hilfe hin zu öffnen. Ich will alles – auch in der Sache der Erlösung –selber machen, selber mir den Himmel verdienen, mich selbst erlösen…

Aber für meine Erlösung brauche ich Jesus Christus nicht zu (be)zahlen. „Ohne es zu verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus“ (Röm 3,24) – erklärt der Hl. Paulus. Und der hl. Petrus ergänzt: „Mit kostbarem Blut Christi wurden wir losgekauft“ (1 Petr 1, 18-19). Unser Heil ist Gottes Gnade. Und die Gnade ist gratis! Unsere Aufgabe und unser „Verdienst“ ist es diese anzunehmen und sie in gute Taten umzusetzen.

„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“ (Röm 12, 15). Dabei dürfen wir das Wichtigste nicht vergessen: „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5) – sagt Jesus.

PS: „Ein Mann geht zu seinem Chef und sagt: `Chef, ich habe nachgedacht: Ich möchte gerne nach meiner Leistung bezahlt werden`. Darauf sagte der Chef: `Ja, ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht, aber wir können sie ja nicht verhungern lassen.“ (Aus dem Internet).

 Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 15.04.16