Hypochonder

"Hypochondrie ist eine seelische Krankheit" – stellt Christian Steinmüller in der Apotheken Umschau fest (1.07.15). Der betroffene Mensch ist "körperlich völlig gesund - bis auf seine Seele". Er wird von echter Angst geplagt, krank zu sein. "Alle körperlichen Signale- auch solche, die bei völlig gesunden Menschen auftreten – werden von den meisten Hypochondern als Symptome einer todbringenden Krankheit gewertet." Im Hintergrund steht die Angst vor dem Sterben, die den Betroffenen im Alltag sehr belastet.

Wenn die Psychologen und die Mediziner Hypochondrie als eine "seelische Krankheit" definieren, dann kann sie mit der "Medizin des Evangeliums" therapiert werden.

Jesus Christus heilt(e) nicht nur körperliche sondern auch geistliche Krankheiten. Er lehrt: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt… Ich werde euch Ruhe verschaffen" (Mt 11, 28). "Wenn Gott schon das Gras so prächtig kleidet…, wieviel mehr dann euch Kleingläubigen" (Mt 6,30). Darum rät der Hl. Paulus: "Werft alle eure Sorgen auf Gott, denn er kümmert sich um euch" (1 Petr 5,7).

Wenn ich glaube, dass Gott der liebende Vater ist, dann übergebe ich ihm im vertrauensvollen Gebet immer dann meine Ängste und Sorgen, wenn sie mich "überfallen". Ein solches Vertrauen heilt die Ängste. Die beste Medizin gegen die Furcht ist die Liebe. "Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht" (1 Joh 4,18). Und: "Gott ist die Liebe" (1 Joh 4,16).

Ich wünsche Ihnen und mir selber ein spürbares Bewusstsein geliebt zu werden und zu lieben. Denn wir alle sind in größerem oder kleinerem Maß mit der Angst vor der Krankheit und dem Tod bedroht…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 13.11.15