Spirituelle Abfälle

Jeden Tag produziere ich Abfall. Ich trage ihn aus der Wohnung raus, damit er einfach nicht stinkt und meine Wohnung nicht verunreinigt.

Einige Abfälle werden auf einer Deponie gesammelt. Dort „arbeiten“ sie schädlich für die Umwelt: Sie vergiften die Erde, verseuchen das Wasser, machen die Pflanzen, Tiere und Menschen krank.

Auch in meinem geistlichen Leben produziere ich jeden Tag „Abfall“. Meine schlechten Gedanken beeinflussen negativ meine Gefühle, Worte und Taten. Meine bösen Worte verletzen meine Mitmenschen. Die lieblosen Taten verursachen viel Leid. Auch wenn ich das Gute unterlasse entsteht ein Elend.

Schlimm ist, wenn ich meine „Abfälle“ in meinem Unterbewusstsein deponiere und versuche sie zu vergessen. So wird mein Unterbewusstsein zu einer Abfalldeponie. Der hier angelegte Groll vergiftet mein Denken, Fühlen, Wollen und Handeln. Meine Seele wird traurig und ich werde zur Last für meine Umwelt.

Meine Aufgabe ist es, die spirituellen Abfälle aus meinem Leben so schnell wie möglich zu entsorgen

• durch Reflexion, Gewissenserforschung und Bereuen
• durch Aussprechen und sich entschuldigen oder vergeben
• sich im Beichtsakrament reinigen lassen…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 23.02.18