„Mädchen und Frauen sollen lernen, selbstständig zu sein“ Bischof Michael Msonganzila aus Tansania in Spalt

Die atemberaubende Landschaft Afrikas mit dem Victoriasee, dem Kilimanjaro und dem Serengeti-Nationalpark kommen einem in den Sinn, wenn man über das Land Tansania spricht. Ein Besucher, der dazu noch von der Freude des Glaubens und den Herausforderungen der Gesellschaft in seinem Bistums erzählte, war zum diesjährigen Weltmissionssonntag zu Gast in Spalt: Bischof Michael Msonganzila aus Musoma direkt am Victoriasee.

Der Bischof unterstützt in seinem Bistum Mädchen, die von der Tradition weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Gemeinsam mit Regina Andrea Mukama („Mama Regina”) setzt er sich im Projekt „Jipe Moyo“ (dt.: Fass‘ Dir ein Herz) für die Mädchen und Frauen ein. Jedes Jahr im Dezember – der Hauptzeit für das Beschneidungsritual – richtet die Kirche „Rescue Camps“ ein, in denen mehr als 600 Mädchen und Frauen Zuflucht vor der Beschneidung finden. „Wir sind sehr stolz auf die Mädchen, die sich gegen ihre Kultur wenden, weil diese die Menschenrechte missachtet.“, sagt Bischof Michael. Sie können dort zur Schule gehen und haben ein neues Zuhause: „Wenn die Mädchen eine Schulausbildung bekommen, haben wir einen Grundstein für die Zukunft gelegt.“

Frauen werden im Bistum Musoma besonders fördert: Sie lernen, aus den heimischen Früchten Säfte und Wein herzustellen oder auch Kleidung zu nähen, um sich und ihre Familien aus den Einnahmen selber zu finanzieren. Es gibt aber auch ein Waisenhaus für Aidswaisen, Kirchen und Brunnen werden gebaut. Alles unterstützt das Hilfswerk missio München: „missio hilft den Leuten, egal welcher Religion und Rasse sie angehören, dafür sind wir sehr dankbar.“ sagt Bischof Michael.

Sein neuestes Projekt ist es, eine Pfarrei in der Serengeti aufzubauen, damit Touristen und vor allem auch Einheimische die atemberaubende Tierwelt entdecken können. So hilft er den Menschen, ihre Heimat besser kennen zu lernen. Für die Spalter besonders interessant war, dass man die deutsche Kolonialzeit immer noch in Tansania merkt: Wörter wie „kaputt“ und „Schule“ sind in die Sprache des Landes Suaheli eingegangen.

Im Rahmen des Monats der Weltmission 2015 feierte Bischof Michael Msonganzila aus Tansania am 24. Oktober einen Gottesdienst in St. Emmeram in Spalt.