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09.04.2021

Die Emmaus Jünger und Odysseus

Anton Eilmannsberger/pfarrbriefservice.de

Erstaunlicherweise entdecke ich bei dem Mythos des Odysseus im Werk von Homers „Odyssee“ und der Geschichte der Emmaus Jünger (Lk 24,13-32) einige Parallelen.

Nach dem Trojanischen Krieg wünscht sich der Held Odysseus nichts sehnlicher als in seine Heimat nach Ithaka zu seiner Frau Penelope und seinem Sohn Telemachol zurückzukehren.
Auf dem Heimweg, der 10 Jahre lang dauerte, musste er unzählige Hindernisse überwinden. In Ithaka tritt er als anonymer Bettler auf, der sich vergewissern will, ob seine Frau ihm treu war. Penelope glaubt ihm nicht, dass er ihr Ehemann ist. Da beginnt Odysseus Geschichten aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu erzählen. So berichtet er, wie er einst das eheliche Bett um einen Olivenbaum herum gebaut hat. Da gingen seiner Frau die Augen auf. Sie erkennt ihn und fällt ihm überglücklich um den Hals.

Diese Episode beinhaltet ähnliche Elemente wie die Geschichte der Jünger, die unterwegs nach Emmaus sind.
Jesus ist tot. Sie kehren in ihren Heimatort zurück. Auch Odysseus galt bei seiner Familie und vielen Landsleuten als tot.
Jesus wurde, ähnlich wie Odysseus, nicht erkannt.
In dem Erkennungsprozess verwenden die Beiden kleine Episoden aus der Vergangenheit: Odysseus berichtet vom Ehebett und zeigt die Narbe aus seiner Kindheit. Auch Jesus verwendet Gesten, die seine Jünger gut kannten. „Er nahm das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen“ (Lk 24,30). Er benimmt sich genauso, wie bei der wunderbaren Brotvermehrung und wie beim letzten Abendmahl. „Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn“ (Lk 24, 31).

Odysseus ist zu seinem Ausgangsort nach Ithaka zurückgekehrt, wo er – bereichert mit vielen unglaublichen Erfahrungen – anders gelebt hat.
Kleopas und sein Begleiter kehren auch zu ihrem Ausgangsort nach Jerusalem zurück, wo Jesus gestorben und auferstanden war. Hier leben sie und wirken, anders als vorher. Sie sind dieselben, jedoch innerlich verändert. In ihren Herzen ereignete sich eine Revolution.

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 09.04.21

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