Flucht

Wir tendieren dazu in unserem Alltag in die Vergangenheit zu fliehen:

• früher haben wir schöner, langsamer gelebt
• früher haben wir mehr Freizeit gehabt
• früher wurde unsere Arbeit besser geschätzt und gut bezahlt
• früher waren die Familien intakt; es gab nicht so viele Scheidungen
• früher waren die Kinder in der Schule brav
• früher war die Jugend nicht so demoralisiert wie heute
• früher gab es weniger Medien, die uns so viel Zeit „stehlen“
• früher waren die Kirchen voll und die Menschen gläubig
• früher war die Umwelt nicht so verschmutzt
• früher „war die Zukunft besser“

Andermal „fliehen“ wir nach vorne, in die Zukunft:

• morgen wird der Fortschritt unser Leben noch bequemer und schöner machen
• morgen werden wir von zu Hause aus arbeiten können und nur an vier Tagen pro Woche
• wenn ich meine Ausbildung beende, werde ich gutes Geld verdienen
• wenn ich heirate, werde ich glücklich sein
• wenn ich ein eigenes Haus besitze, werde ich endlich daheim sein
• wenn ich ein gutes Auto, eine tolle Wohnungsausstattung haben werde, werde ich mehr Freizeit haben…

„Gestern ist vorbei, morgen ist noch nicht da, und heute hilft der Herr“ (H. Bezzel).

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 27.08.21.