In der Perspektive der Ewigkeit leben

Vor vielen Jahrhunderten lebte ein König, erzählt eine Sage, der einen sehr dummen Hofnarr hatte. Er war unfähig seinem Herrscher die Wahrheit über bestehende Verhältnisse „durch die Blume“ zu sagen. Es fehlten ihm Intelligenz und Schlagfertigkeit.

Trotzdem tolerierte ihn der König in seiner Umgebung, vor allem wegen seines Humors. Eines Tages aber wollte sich der König über seinen Diener lustig machen. Er überreichte dem Hofnarr sein kostbares Königszepter mit dem Befehl:
„Geh zu den Menschen hin und suche nach einem noch Dümmeren, als du bist. Wenn du ihn findest, dann schenke ihm dieses Zepter.“

Der Hofnarr wanderte von Ortschaft zu Ortschaft, aber er fand keinen Dummkopf der törichter wäre  als er selber. Nach vielen Jahren der Suche erfuhr der Narr, dass sein König im Sterben liegt. Er eilte hin, um von ihm Abschied zu nehmen.

Im letzten Gespräch stellte er dem Herrscher die Frage:
-  „Sind Sie auf die Begegnung mit Gott gut vorbereitet?“
-  „Leider nicht“ – erwiderte der König. „Das ganze Leben lang habe ich die Menschen ausgenützt, ihnen kaum etwas Gutes getan, das Leben in der Welt genossen und kaum an Gott gedacht.“

Nach diesen Worten überreichte der Hofnarr dem König das Zepter…

Im Psalm 39 ruft der Beter zu Gott: „Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin…“
Unser Leben in dieser Welt „geht rasch vorbei“ (Ps 90,10).
Aber der auferstandene Jesus Christus hat uns die ewige Glückseligkeit versprochen:
„Wer an mich glaubt, wird leben auch wenn er stirbt“ (Joh 11,24).
„Was kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9).
Glauben bedeutet in die Nachfolge Jesu zu treten, jeden Tag neu…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 27.10.17