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15.07.2016

Nackte bekleiden

Gehört dieses Werk der Barmherzigkeit für uns postmoderne Menschen nicht in die Motten-Kiste? Denn heutzutage wird in unserer Gesellschaft eher die Nacktheit kultiviert. Wie ist also der Aufruf Jesu „ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben“ (Mt 25,36) zu verstehen und in die Tat umzusetzen?

Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter“ – sagt Jiob (1,21).

Den Tieren gab Gott-Schöpfer Fell, den Vögeln Federn, den Fischen Schuppen. Der Mensch kommt jedoch nackt in diese Welt und er braucht Bekleidung für seinen Körper. Der Mensch ist auf die Kleidung angewiesen. Denn das Kleid schützt, wärmt, schmückt, verdeckt die Blöße, drückt den Beruf des Menschen sowie seine Stimmung aus.

Kleider machen Leute“ sagt ein Sprichwort. Sie bringen ihren materiellen und seelischen Wert zum Ausdruck. Der entblößte Mensch wurde/wird sehr oft als Ware präsentiert bzw. verkauft.

Nacktheit zu bekleiden hat also mit der Würde des Menschen, mit seiner Wertschätzung zu tun. In der Aufforderung Jesu: „Nackte bekleiden“ geht es wenigen darum, unsere Augen vor den hässlichen oder begehrenden Anblicken zu schonen, am Strand mit langem Rock zu sitzen oder sich angekleidet zu duschen… Denn die Bibel preist die Schönheit unseres Körpers, der auch fürs Leben im Himmel bestimmt ist. Der Leib ist der Sitz der Seele und ein „Instrument“ der Liebe. Darum hat die Nacktheit der liebenden Menschen nicht nur eine physiologische, sondern auch eine geistliche Dimension. Der geliebte Mensch ist immer schön, unabhängig von Falten im Gesicht, Glatze am Kopf oder Fett am Bauch…

Es gibt auch ein seelisches Nacktsein: Bloßstellung, Rufmord, Preisgabe von Fehlern und Geheimnissen, Verrat, Verleumdung… Die Christen sind auch hier herausgefordert sich gegen die seelische Entblößung der Mitmenschen einzusetzen oder sie mit dem „Mantel der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit“ zu bekleiden.

Nackte Bekleiden“ bedeutet also:

-         Kleidung den Bedürftigen (auch im Ausland) zur Verfügung zu stellen

-         Eintreten für die bloßgestellten Menschen

-         Frauen und Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen

-         Pornografie, die die Seele vergiftet, meiden

-         Gegen soziale und seelische Kälte eintreten…

Msgr. Dr. Josef Hernoga, 15.07.16

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