Sünder zurechtweisen
Die häufigste Aufforderung Jesu Christi in seinem Evangelium ist der Aufruf zur Umkehr vom Bösen zum Guten. In diesem Prozess spielt die Zurechtweisung des Sünders eine sehr wichtige Rolle.
Sünde ist nicht ein bloßer Verstoß gegen Gebote, Gesetze und Vorschriften, sondern vielmehr eine Absonderung, Trennung, ein Bruch der Beziehung, eine Entfernung aus der Liebesgemeinschaft mit Gott und meinen Mitmenschen. So trennt die Sünde den Menschen von Gott, zerstört das menschliche Miteinander und schadet dem Menschen, der das Böse tut. Sie ist ein Verstoß gegen die Gottes- und Nächstenliebe.
Darum ruft Jesus uns auf, nicht gleichgültig zu sein, wo das Böse geschieht, sondern den Übeltäter zurechtzuweisen.
„Wenn dein Bruder gegen dich gefehlt hat, geh hin und stelle ihn unter vier Augen zur Rede. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen“ (Mt 18,15f).
Jesus hebt die Motivation und die Art der Zurechtweisung hervor. Es geht dabei um das Heil der Seele des Schuldigen und um das Wohl der Gemeinschaft. In der Kirche und in der Gesellschaft sind wir füreinander verantwortlich.
Die Zurechtweisung fruchtet nur dann, wenn sie nicht aus Kritiksucht, Ärger, Zorn oder Rechthaberei geschieht. Es darf nicht sein, jemanden in die Schranken zu weisen, ihm den Kopf zu waschen, abzukanzeln, zu verurteilen, fertig zu machen, sondern aufmerksam zu machen, zu ermahnen, ins Gebet zu nehmen, ihm in Liebe die Wahrheit zu sagen. Darum muss die Zurechtweisung diskret („unter vier Augen“), mild, nachsichtig, gütig, freundlich geschehen, um den Menschen für Gott und für die Gemeinschaft zu gewinnen. Der Hl. Benedikt nennt sie „correctio fraterna“, geschwisterliche Zurechtweisung.
Ein großer Verstoß gegen das Evangelium ist, jemanden hinter seinem Rücken zu bereden, bloßzustellen, zu verleumden… Der Papst Franziskus nennt das „geistlichen Terrorismus“.
Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 16.09.16
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