Dreifaltigkeit aktuell

Wie kann ich die komplizierte theologische Botschaft der göttlichen Dreifaltigkeit in meinem Alltag leben?

1. Nie Einer gegen den Anderen.
   Das göttliche Leben des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ist eine Liebesbeziehung. Und lieben bedeutet miteinander, füreinander und nicht gegeneinander denken, fühlen, reden und handeln.
2. Nie Einer über den Anderen.
   Ein „Über“ ist ein Zeichen des Hochmuts. Und falscher Stolz stellt mich selbst in den Mittelpunkt des Geschehens und der Gemeinschaft, weil ich mich für einen Besseren halte und dem Anderen überlegen bin. In der göttlichen Dreifaltigkeit sind die Rollen verteilt: Gott-Vater ist der Schöpfer, Gott-Sohn ist der Erlöser und Gott-der Hl. Geist ist der Heilende. Diese Aufgaben verzahnen und ergänzen sich. Die drei göttlichen Personen sind in ihrem Wirken untrennbar.
3. Nie Einer ohne den Anderen.
   Lieben heißt, ich kann ohne dich nicht leben. Ohne den Anderen nicht leben zu können, ist kein Ausdruck der Schwäche sondern Darstellung der wahren Liebe. „Keiner ist eine Insel“ (Th. Merton). Ich brauche ein Gegenüber, eine Person, die mich liebt und für die ich lebe, die ich beglücken kann, um sinnvoll und froh leben zu können.

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 28.05.21