Geste der Barmherzigkeit: Zuneigung
Zuneigung ist mehr als Sympathie. Sie ist ein Ausdruck der Beziehung, der Zugehörigkeit und des Verlangens, den geliebten Menschen zu beglücken. Zuneigung bedeutet zu jemanden neigen, einen Hang, eine Vorliebe zu jemandem zu haben, sich von jemandem angezogen fühlen, ihn mögen, gern haben, ihm wohlwollend sein…
Um etwas zu zeigen, um etwas zu schenken, muss ich dieses „Etwas“ besitzen. Zuneigung ist also eine innere Haltung, die in beglückenden Worten und Taten sich nach außen hin äußert. Nur äußere Gesten der Zuneigung sind leer und sogar heuchlerisch. Dies ist nur eine, so populär heutzutage, „Schickeria“. Darum ist es wichtig die innere Nächstenliebe zu pflegen und zu hegen. Denn aus dem Herzen kommen sowohl gute als auch böse Gedanken, Worte und Taten (vgl. Mt 15,18; Lk 6,45). „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte…“ (Ga 5,22) – lehrt der Hl. Paulus.
In meiner Seele wird die Zuneigung zu meinen Mitmenschen geboren. Darum hat die Mutter Teresa von Kalkutta so gebetet: „Gott, flute meine Seele mit Deinem Geist und Leben.“ Und der Heilige Augustinus predigte: „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden wirst.“
Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 21.10.16
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