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08.12.2023

Muss ich glauben, wenn ich gut bin?

Martin Flüß / pfarrbriefservice.de

Warum soll ich an Gott glauben, wenn ich gut bin?
Ich liebe meine Frau, meine Kinder und manche fremde Leute, warum soll ich noch dazu Gott lieben?
Ja! Es gibt viele Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass man nicht gläubig sein muss. Es genügt gut zu sein:
Ich bin ehrlich, habe niemanden beklaut, kein großes Unrecht getan, niemanden getötet… Muss ich noch in die Kirche gehen, zu Gott beten?
Wenn ich gut bin, dann gelingt mein Leben und ich komme in den Himmel.
Übriges, was heißt: Ich bin gut?
Jesus selbst erlaubte nicht, dass man ihn als gut bezeichnete: „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut, außer Gott, dem Einen“ (Lk 18,19).

Um objektiv festzustellen, ob jemand tatsächlich gut ist, müsste man wissen:

  • welche Talente, Begabungen, Fähigkeiten ihm angeboren sind;
  • welches Temperament er hat;
  • wie er erzogen wurde;
  • welche Ausbildung er hat;
  • in welchem Milieu er aufgewachsen ist;
  • wie er am eigenen Charakter gearbeitet hat, usw.

Der Mensch, der sagt, dass ihm nur die guten Werke ausreichen, also die Nächstenliebe ohne Gottes Liebe, der begeht den gleichen Fehler, wie die Menschen, die den Babelturm bauten:
Wir schaffen es selber, ohne Gottes Hilfe, den Himmel zu erreichen.“
Ein Paradox: Ich brauche keinen Gott, um zu Gott in den Himmel zu gelangen…
Die Logik der Bibel ist anders:
Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!“ (Jak 2,17-18).

Der religiöse Glaube und die Nächstenliebe sind untrennbar, wie:

  • die Flügel des Vogels
  • wie der Motor und die Karosserie beim Auto
  • wie das Herz und das Blut
  • wie die Quelle und der Fluss
  • wie der Komponist und die Musik…

Es bringt mir nichts, gute Reifen am Auto zu haben, wenn kein Motor vorhanden ist. Wenn ich denke, dass nur gute Werke reichen um ein erfülltes Leben zu führen und das Himmelreich zu erreichen, dann trenne ich den Fluss von der Quelle.
Das zentrale Gebot des Glaubens ist die Gottes- und die Nächstenliebe. Wer authentisch glaubt, der liebt. Wer authentisch liebt, gut ist, der findet zu Gott, der in seinem Wesen die Liebe ist (1 Joh 4,8).

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 08.12.23

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