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18.03.2024

Mit der Karwoche und Ostern steht der Höhepunkt des Kirchenjahres bevor

Die Kreuzigung Jesu am Hochaltar des Eichstätter Doms. Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt. (pde) – Das zentrale Fest im Kirchenjahr aller Christen ist die Feier der Auferstehung Christi an Ostern. Bereits seit Aschermittwoch bereiten sich die Gläubigen in der Fastenzeit auf diese Kernzeit des Glaubens vor. Den Höhepunkt erreicht diese Vorbereitungszeit in der Karwoche, auch heilige Woche genannt. Das anschließende Osterfest steht dann wiederum am Beginn der Osterzeit, die mit dem Pfingstfest enden wird.

Palmsonntag: triumphaler Einzug Jesu in Jerusalem

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. Er erinnert an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem. In vielen Gemeinden ziehen die Gläubigen in einer Palmprozession in die Kirche. Bischof Gregor Maria Hanke beginnt die Palmsonntagsliturgie in Eichstätt am 24. März mit der Statio am Residenzplatz um 10 Uhr. Die anschließende Palmprozession führt zur Schutzengelkirche, wo ein Pontifikalgottesdienst gefeiert wird. Jugendkantorei und Schola Gregoriana am Eichstätter Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig übernehmen die musikalische Gestaltung. Zu hören ist vor allem Musik aus der Renaissancezeit: Die „Mass for 5 voices“ von William Byrd und „Hosanna“ von Thomas Weelkes. Außerdem erklingt „Holz auf Jesu Schulter“ von Christian Heiß.

Chrisammesse: Symbol des durch die Sakramente ausgegossenen Heiles

In den Bischofskirchen zelebriert der jeweilige Diözesanbischof außerdem die sogenannte Chrisammesse. Im Bistum Eichstätt feiert Bischof Gregor Maria Hanke den Gottesdienst am Montag der Karwoche, 25. März, um 17.30 Uhr in der Schutzengelkirche. Es singt die Schola der Alumnen des Priesterseminars unter der Leitung von Hans-Michael Routschka. Domorganist Martin Bernreuther wird an der Orgel zu hören sein. Als Nachspiel erklingen Toccata und Fuge in d-Moll (BWV 565) von Johann Sebastian Bach.

Der Name „Chrisammesse“ erinnert an den heiligen Chrisam, ein Öl das vor allem bei der Taufe, der Firmung aber auch der Priesterweihe benötigt wird. Im Gottesdienst wir dieser zusammen mit dem Öl für die Krankensalbung und dem Katechumenenöl für die Taufvorbereitung durch den Bischof geweiht. Zur Mitfeier der Chrisammesse sind besonders alle Priester und Diakone eingeladen. Bereits am Nachmittag treffen sich die Geistlichen in den Räumen des bischöflichen Seminars. Auf dem Programm steht unter anderem ein geistlicher Vortrag mit Aussprache des aus dem Bistum Eichstätt stammenden Lehrstuhlinhabers für Liturgiewissenschaft der Theologischen Falkultät Trier, Professor Dr. Marco Benini.

Gründonnerstag, Karfreitag und Osternacht: Dreiteilige Liturgie als Höhepunkt des Kirchenjahres

Höhepunkt der Karwoche ist die Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christ – auch als „österliches Triduum“ bezeichnet. Sie beginnt an Gründonnerstag mit der Abendmahlsfeier. Die Abendmesse des Gründonnerstags am 28. März wird zum Gedächtnis an das letzte Abendmahl Jesu gefeiert. In der Eichstätter Schutzengelkirche beginnt der Pontifikalgottesdienst mit Bischof Gregor Maria Hanke um 19.30 Uhr. Zentrales Motiv ist die hingebende und dienende Liebe Jesu, die zeichenhaft in der Einsetzung der Eucharistie und in der Fußwaschung zum Ausdruck kommt. Bischof Hanke wird die Fußwaschung in diesem Jahr symbolisch an Personen vornehmen, die sich angesichts des Erstarkens rechter Kräfte in der Gesellschaft, den zunehmenden Spannungen und den verschiedenen Krisenherden für Zusammenhalt, Integration und Frieden einsetzen.

Der Domchor unter der Leitung von Domkantorin Deborah Hödtke singt die „Missa Lauda Sion“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina, sowie Gesänge von Rheinberger, Naujalis, Gjeilo, Heiß und Menschick. Die Orgel spielt Domorganist Martin Bernreuther. Die Abendmahlsfeier am Gründonnerstag hat ein offenes Ende, da sie am Karfreitag direkt mit der Karfreitagsliturgie fortgesetzt wird.

Die Liturgie an Karfreitag, 29. März, mit Bischof Gregor Maria Hanke in der Schutzengelkirche beginnt um 15 Uhr. Das Gedächtnis des Leidens und die Verehrung des heiligen Kreuzes bestimmen in den Texten und Zeichenhandlungen diesen zweiten Teil der österlichen Trilogie. Der Domchor singt unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig unter anderem die Johannes-Passion von Wolfram Menschick, sowie Werke von Bárdos, Allegri, Mawby und Palestrina.

Höhepunkt des österlichen Triduums ist die Auferstehungsfeier, die am späten Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen begangen wird. An einem Feuer vor der Kirche wird die Osterkerze entzündet und zu Beginn der Feier in den dunklen Kirchenraum getragen. Die Gemeinde hört das Exsultet, das gesungene Osterlob, in dem Christus als das Licht der Welt gepriesen wird. Darauf folgt ein Wortgottesdienst mit mehreren Lesungen, welche die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk von Anfang an erzählen. Nach den Lesungen aus dem Alten Testament stimmt der Priester das Gloria an. Darauf erklingen erstmals wieder nach den Kartagen Glocken und Orgel. Es folgt eine Lesung aus dem Neuen Testament sowie die Verkündigung des Osterevangeliums. In der anschließenden Tauffeier erneuern die Gläubigen ihr Taufversprechen, oft werden Taufbewerber getauft. Die Eucharistiefeier bildet den abschließenden Teil des Osternachtgottesdienstes.

Bischof Gregor Maria Hanke zelebriert die Osternacht am 30. März um 21 Uhr in der Schutzengelkirche. Während der Tauffeier spendet er zwei schon etwas größeren Kindern im Alter von vier und sieben Jahren das Sakrament der Taufe. Der Domchor singt unter der Leitung von Domkantorin Deborah Hödtke Werke von Rheinberger, Vulpius, Menschick und Heiß. Domorganist Martin Bernreuther spielt „A Pascal Fanfare“ von Malcolm Archer.

Ostern: Hochfest der Auferstehung des Herrn

Nach Abschluss des österlichen Triduums feiert die Kirche am Vormittag des 31. März das „Hochfest der Auferstehung des Herrn“, wie das Osterfest offiziell heißt, eine meist feierlich gestaltete Heilige Messe. Bischof Gregor Maria Hanke zelebriert den feierlichen Pontifikalgottesdienst mit Päpstlichem Segen um 9.30 Uhr in der Eichstätter Schutzengelkirche. Der Eichstätter Domchor singt unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig die weltberühmte „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina, sowie österliche Liedsätze von Christian Heiß. Domorganist Martin Bernreuther spielt zum Auszug „Grand Choeur in B“ von Théodore Dubois.  Um 18 Uhr wird die Ostervesper mit Bischof Gregor Maria Hanke in der Schutzengelkirche gefeiert. Die Feier des Osterfestes setzt sich mit den Gottesdiensten am Ostermontag und in der darauffolgenden Osterwoche fort.

Die „Missa Papae Marcelli“ von Palestrina gilt als eines der größten Meisterwerke der Kirchenmusik. Der Komponist widmete sie Papst Marcellus, der im April 1555 nur 22 Tage im Amt war. Um die Messe ranken sich zahlreiche Legenden und Gerüchte. So soll es beim Konzil von Trient Ende des 16. Jahrhunderts Bestrebungen gegeben haben, polyphone, also mehrstimmige Kirchenmusik aufgrund ihrer Weltlichkeit zu verbieten. Erst als die Konzilsväter die größtenteils sechsstimmige „Missa Papae Marcelli“ hörten, wurden sie aufgrund deren Schönheit von ihrem Vorhaben abgebracht. Die Messe gilt deshalb auch als „Rettung der abendländischen Kirchenmusik“. Die Legende erzählt weiter, dass Palestrina die Messe in nur einer Nacht komponiert habe und ein Engel ihm die Noten diktiert habe. Jedenfalls wurde sie in den darauffolgenden Jahrhunderten bis 1963 jeweils bei der Krönung der Päpste gesungen.

Die Karwoche und die Ostertage werden in allen Pfarreien und Pastoralräumen des Bistums Eichstätt feierlich begangen. Eine Übersicht der Gottesdienstzeiten findet sich auf den Internetseiten der acht Dekanate im Bistum Eichstätt.

Die nächsten Termine

Freitag, 03. Mai
Jugendleiterwochenende zum Thema "Jugendleitung in der Natur"
Ort: Jugendhaus Schneemühle
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
18.00 Uhr
WmJ - We meet Jesus
Ort: Pfarrsaal St. Peter und Paul (Werkvolkstr. 16, 91126 Schwabach)
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Dienstag, 07. Mai
21.00 Uhr
Talk'n'Pray
Ort: Online
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 11. Mai
19.30 Uhr
JesusZeit
Ort: Roth, kath. Pfarrkirche, Hilpolsteiner Str. 16
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach