Die Höhle und die Sonne

Tief in der Erde lebte eine Höhle. Sie war einsam und traurig, weil sie ständig in der Finsternis lebte. Ihre Besucher erzählten ihr jedoch voll Begeisterung von der Sonne, die immer Licht, Wärme und Energie schenkt. Dies weckte bei der Höhle eine große Sehnsucht. Nach einigen Tagen wagte sich die Höhle herauszusteigen, um der Sonne zu begegnen.

Es war eine wunderschöne Begegnung, die sie sehr erfreute.

Weil die Höhle sehr anständig war, lud sie gleich die Sonne zu sich ein. Dabei warnte sie die Sonne vor der Dunkelheit.

Nach einer gewissen Zeit erstattete die Sonne ihren Gegenbesuch bei der Höhle ab. Sie kam herein und fragte: Und wo ist diese Finsternis?

Die Moral aus diesem Märchen ist für mich sehr klar:

Ich falle immer wieder in ein Tief, denke pessimistisch, sehe alles schwarz, bin kritisch, einsam und traurig. Ich lebe in der Finsternis. Das ist meine Höhle.

Was soll ich tun? – sagt die Höhle. Ich muss aus der Finsternis heraus in die helle Welt. Ich muss jeden Tag die Sonne, d.h. Jesus Christus in mein Leben einladen. Denn wo Jesus Christus ist, dort ist keine Finsternis!

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 02.02.18

P.S. Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).