Früchte der Barmherzigkeit

„Stark wie der Tod ist die Liebe“ (HdL 8,4).

Die Barmherzigkeit hat in sich eine gewaltige Kraft und wirkt oft wie Dynamit! Großherzige Menschen verändern durch ihre guten Worte und Taten sich selbst und ihre Umgebung zum Guten. Ja, es gibt viele gute Früchte des barmherzigen Redens und Handelns. Zunächst wird das Böse im Menschen gemindert oder sogar ganz ausgelöscht. Der Hl. Paulus zeigt, wie wir als Christen das Böse durch das Gute besiegen sollen: „Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt“ (Röm 12, 21).

Durch Vergebung wird Feindschaft in Freundschaft verwandelt. Empathie erzeugt Vertrautheit und Harmonie. Nächstenliebe stiftet Gemeinschaft und Gegenliebe. Hilfsbereitschaft und Wohltätigkeit erzeugen Solidarität und Gemeinsinn. Mitgefühl, Anteilnahme und Nachsicht werten den Menschen auf, erheben ihn und vermitteln ihm das Gefühl des Gebraucht-Werdens, der Achtung und der Ehre. Aus der Selbstlosigkeit erwächst Freude, Glück und Sinn des Lebens.

Die barmherzige Liebe benötigen alle jeden Tag. Das Ausüben der Barmherzigkeit bereichert mich selber. Denn meine Werke der geistigen und leiblichen Barmherzigkeit sind wie die Wellen, die zurückkehren zu mir. So lehrt Jesus Christus: „Gebt, dann wird euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden“ (Lk 6, 38). „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20, 35). „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5, 7).

 Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 10. 06. 16