„Hunger nach Gott: JA! Hunger nach Brot: NEIN!“

Diese Worte, die der heilige Papst Johannes Paul II. im Jahr 1985 in Lima aus der Seele heraus gerufen hat, sind der beste Kommentar zu dem ersten leiblichen Werk der Barmherzigkeit: „Hungrige speisen.“

Beim jüngsten Gericht wird Jesus Christus jedem einzelnen sagen: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben“ (Mt 25,35).

Der menschliche Hunger ist dreidimensional:

1. Hunger des Leibes wird durch die Nahrung, vor allem durch das tägliche Brot gestillt.
2. Hunger des Geistes braucht das Brot der Wahrheit.
3. Die Seele hungert nach der Liebe.

Darum muss der Auftrag Jesu: „Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mk 6,37) in diesen drei Dimensionen verstanden und erfüllt werden. Es genügt also nicht dem hungernden Menschen „etwas“ zu geben. Vielmehr muss ich mich selber ihm schenken. Dafür befähigt mich der Empfang des konsekrierten Brotes in der Hl. Kommunion.

„Ein Stück Brot in meiner Hand mir gegeben,

dass ich lebe, dass ich liebe, dass ich Speise bin für die andern“ (Lothar Zenetti).

Noch deutlicher drückt diese Verpflichtung der barmherzigen Liebe der selige Bruder Adam Chmielowski aus: „Gut sein wie das nahrhaftes Brot, das auf dem Tisch für alle bereit liegt, wenn sie Hunger haben!“

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 01.07.16.

PS. „Das Brot, das ihr verderben lasst, ist das Brot der Hungernden“ (Basilius der Große)