Wir als Herde?

Jesus lehrt: „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde und einen Hirten geben“ (Joh 10,16).

Die Biologen erklären, dass bei den Schafen der sogenannte Herdentrieb besser ausgebildet ist als ihr Orientierungssinn.
Zugvögel, Brieftauben, Hunde, Katzen und Kröten finden stets wieder zurück nach Hause. Aber ein durchschnittliches Schaf verliert sich, wenn es nicht bei der Herde bleibt. Es wird schnell zur Beute der wilden Tiere.

Wenn die Bibel das Gottesvolk mit einer Herde vergleicht, dann geht es um das Beieinander-Bleiben der Gläubigen, um die Gemeinschaft, um die Einheit. In diesem Zusammenhang verstehen wir, wie wichtig die wöchentliche Versammlung der Gläubigen, die Sonntagsmesse, ist; wie wichtig die verschiedenen Gemeinschaften unter den Gläubigen sind: Gebets- oder Bibelkreis; Jugendgruppe, kirchliche Vereine, geistliche Gemeinschaften usw.…

Dies gibt unserem Leben Kraft und Freude und ist zugleich ein gutes Glaubenszeugnis nach außen hin.

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 26.05.23