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17.03.2022

Gedanken zum Fest des hl. Josef von Msgr. Pfr. i.R. Richard Distler

Friedbert Simon/pfarrbriefservice.de

Erschüttert haben mich dieser Tage Fernsehbilder von der polnisch-ukrainischen Grenze: Da brachten Väter ihre flüchtenden Familien an die Grenze in Sicherheit. Doch dann ein bewegender Abschied. Die Väter mussten wieder zurück ins Land, an die Front, in den Krieg. Ob man sich wohl je wiedersehen wird? Da übernehmen Väter mit den Müttern Verantwortung für die eigene Familie und zugleich für die Freiheit des eigenen Landes.
Unwillkürlich musste ich da an den Hl. Josef von Nazareth denken. Die Kirche feiert heute sein Fest. Auch er übernahm in größter Bedrängnis Verantwortung für seine junge Familie. Herodes trachtete dem Jesuskind nach dem Leben. Da blieb nur die eine Wahl: Flucht ins Ausland, Flucht nach Ägypten.
Noch zweimal hören wir vom äußerst verantwortlichen Handeln des hl. Josef. Als Maria zu ihrer besonderen Berufung steht, einem Kind für Gott das Leben zu schenken, und als Josef die junge Familie wieder sicher zurück ins Land brachte, in seine Heimat nach Nazareth. Er übernahm für die heilige Familie die gesetzliche Vaterschaft und gab ihr Halt und Sicherheit. Auch durch seinen Beruf als Zimmermann.
Nicht umsonst nannte man deshalb in Nazareth Jesus, den Sohn des Zimmermanns. Doch wegen der besonderen Berufung Jesu, die Gott ihm zugedacht hatte, kam es zu schweren Belastungen für diese junge Familie. Zu spüren ist das bei einer Szene im Tempel auf einer Wallfahrt nach Jerusalem. Da gab es den ersten harten Disput zwischen dem erst 12-jährigen Jesus und den Schriftgelehrten. Doch dann die Reaktion seiner Eltern: „Kind, warum hast du uns das getan, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht?“. Jesus verwies sie darauf, dass er ganz bei seinem himmlischen Vater beheimatet ist.
Deshalb verwundert es nicht, dass die Kirche nicht nur Maria äußerst hochgeschätzt hat, sondern im Lauf der Zeit auch Josef, den Pflegevater Jesu. Die ältesten Spuren seiner Verehrung finden sich im 8. Jahrhundert bei den Kopten in Ägypten. Einer Festfeier am 19. März begegnen wir zuerst im 12. Jahrhundert. Damals kam es auch in Nazareth zum Bau einer Kirche zu Ehren des hl. Josef durch die Kreuzfahrer. Seine Verehrung wurde vor allem durch den Orden der Franziskaner gefördert, die auch heute noch an verschiedenen hl. Stätten in Israel wertvolle Dienste tun.
Papst Sixtus IV. führte dann um 1475 das Josefs-Fest für die ganze Kirche ein. Papst Pius IX. erhob ihn 1870 zum Schutzpatron der Kirche und Papst Pius XII. ehrte den Heiligen im Jahr 1955 mit einem Fest am 1. Mai als „Josef, den Arbeiter“. Der Papst sah in ihm ein Vorbild für alle Väter und Arbeitnehmer.
Eltern und Vater zu sein kann manchmal zur inneren Zerreißprobe werden. Ob an der Grenze zur Ukraine oder auch im Alltag einer Familie.

Die nächsten Termine

Freitag, 17. Mai
Pfingsten 24 - das Jugendfestival
Ort: Kloster Rebdorf (bei Eichstätt)
Sonntag, 19. Mai
19.00 Uhr
Dekanatsabendgottesdienst
Ort: St. Elisabeth, Eckersmühlen, Am Föhrenbaum 6
Veranstalter: Dekanat Roth-Schwabach
Sonntag, 02. Juni
18.00 Uhr
WmJ - We meet Jesus
Ort: Pfarrsaal St. Peter und Paul (Werkvolkstr. 16, 91126 Schwabach)
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Dienstag, 04. Juni
21.00 Uhr
Talk'n'Pray
Ort: Online
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach
Samstag, 08. Juni
19.30 Uhr
JesusZeit
Ort: Roth, kath. Pfarrkirche, Hilpolsteiner Str. 16
Veranstalter: Kath. Jugendstelle Schwabach